November 19: Interview mit RadioLotte Weimar anlässlich des 22. Weltsichten Festivals in Bad Blankenburg:
November 19: Offenbacher Post:
März 19: Main Post:
März 19: Main Echo:
Am 14.03.2019 war ein schönes Interview mit Frank Zagel in der Zeitung Main- Echo anlässlich der AUSTRALIEN- Reportage im Casino Filmtheater in Aschaffenburg zu lesen:
»Es wurden Werte vermittelt, die man in der Schule nicht lernt«
Kurz gefragt: Weltenbummler Frank Zagel spricht über Reiselust und Schulpflicht – Multivisionsshow schildert Erlebnisse seiner Tour
Unbändige Reiselust: Ein Jahr war der Lohrer Frank Zagel in Australien, in den USA und in Kanada unterwegs. Seine Frau Gurpreet, Tochter Simren und Sohn Angad nahm er mit auf die Reise. Der Schulpflicht der Kinder zum trotz. Er unterrichtete sie einfach selbst.
In einer Multivisionsshow am kommenden Sonntag im Casino-Kino präsentiert Zagel den australischen Teil der Reise. Vorab sprach er mit Main-Echo-Redakteur Jürgen Overhoff.
Während Sie ein Jahr lang Australien und Amerika entdeckten, hätten ihre Kinder eigentlich
zur Schule gemusst. Meinen Sie das schulfreie Jahr war gut für ihre Kinder?
Auf jeden Fall. Unterwegs wurden ihnen Werte vermittelt, die sie in der Schule nie lernen. Unsere
Kinder mussten das Schuljahr ja auch nicht wiederholen. Vielmehr konnten sie es überspringen.
Unser Sohn, der zum Zeitpunkt der Abreise eingeschult worden wäre, kam nach der Rückkehr
gleich in die zweite Klasse. Unsere Tochter übersprang die dritte Klasse und kam dann gleich in die
vierte.
Wie war das überhaupt möglich? In Deutschland gibt es die Schulpflicht. Wer sich ihr
widersetzt, macht sich strafbar.
Es war sehr schwierig. Letztlich geht es nur, wenn die Schule der Auszeit zustimmt. Wir verdanken
das dem pädagogischen Sachverstand des Schulleiters. Unter der Bedingung, dass Simren und
Angad auch unterwegs unterrichtet werden, hat er zugestimmt.
Und wie haben Sie das bewerkstelligt? Sie sind kein Lehrer, ihre Frau ist es auch nicht.
Den Grundschulstoff der ersten und dritten Klasse konnten wir auch als Laien vermitteln.
Dann haben ihre Kinder im australischen Busch die Schulbank gedrückt?
Ja. Oder auch am Strand. Es gab täglich eine Stunde Unterricht. Ausschließlich in Deutsch und
Mathematik.
Ohne Schulbücher?
Nein. Deren alte Edition für die jeweilige Klasse haben wir mitgenommen. Zudem hatten wir
Kontakt zu den Eltern der Klassenkameraden. Die haben uns dann aktuelles Unterrichtsmaterial
zugeschickt.
Und nach der Rückkehr stimmten die Noten?
Ja. Sie sind gute Schüler. Auch deshalb, so glaube ich, weil sie ein Jahr der Schule fernblieben.
Dann sind Schule und Lehrer doch eigentlich überflüssig, oder?
Ganz und gar nicht. Die Schulerziehung halte ich für unabdingbar. Kinder erlernen Struktur und
werden gesellschaftsfähig. So hatte unser Sohn auch gewisse Defizite, als er in die zweite Klasse
kam. Er konnte zum Beispiel nicht ruhig sitzen bleiben. Das hat er nun aber im Griff.
Also gibt es keine Alternative zur Schulpflicht?
Nein, gibt es nicht. Nur wünsche ich mir etwas mehr Flexibilität im System, so dass bestimmte
Auszeiten nach sorgfältiger Prüfung auch einmal möglich sind.
Planen Sie für die Zukunft ähnliche Reisen mit ihren Kindern?
Nein, wir sind nur noch in den Schulferien unterwegs.
Schmerzt das nicht die Weltenbummer-Seele?
Nein. Wir wollten Kinder und wussten, dass das Reisen anders wird, wenn sie in die Schule
kommen. Ich habe mit den langen Reisen abgeschlossen. Während meiner Vorträge tauche ich
allerdings immer wieder in diese Zeit ab.
Januar 18: Lohrer Echo: